Kleine Fluchten - WoMo-Blog
Warum heisst der Blog kleine Fluchten? Ja klar weil es für uns nebst grösseren Reisen auch immer Wochenendausfüge in eine andere Lebensart, eben kleine Fluchten sind. Es gibt aber noch einen weiteren Grund, warum der Titel für uns so passt. Unsere Freundschaft begann einmal vor langer Zeit im Kino, der Film hiess: Kleine Fluchten...... wen es interessiert, der Film: https://de.wikipedia.org/wiki/Kleine_Fluchten
PS: Wenn im Blog Produkte genannt werden, ist das nicht weil ich Werbung dafür mache und damit etwas verdiene, sondern rein aus eigener Erfahrung und Überzeugung.
Gestern verbrachten wir einen sehr gemütlichen Abend mit einem feinen Essen. Für Abendunterhaltung war die Hochzeitsgesellschaft besorgt, einzig die Karaoke-Einlagen waren teilweise etwas an der Schmerzgrenze.
Wir konnten im Hof vom “il convivio” bei schönem Wetter unser Essen geniessen.
Es gab:
Russchischen Salat und verschidenen Salami
Vitello Tonnato
Gebackene Zuccini-Blüten und eingelegte Auberginen
Sensationelle Gnocchi an einer Pesto-Sauce mit frischen Tomaten
Braten mit Pepperoni-Gemüse
zum Dessert hätte es Süsses gegeben, mir war aber mehr nach etwas Käse
dazu natürlich feinen Wein
Die anschliessende Nacht war die heisseste in diesen Ferien, auch am Morgen war das Thermometer noch auf 24°.
Recht früh am Morgen fuhren wir los in Richtung Heimat. Am Himmel ballten sich schon rechte Wolken und hinter uns ging ein Gewitter nieder.
Noch ein paar Blicke auf die weiten Felder, bevor es in Richtung Mailand ging.
Bei Mailand holte uns dann auch das Gewitter ein, einen kurzen Moment sah man kaum mehr etwas und das Wasser stand auf der Strasse.
Die Staumeldungen vom Gotthardtunnel verhiessen nichts Gutes, die Kilomterangaben stiegen an, so das wir beschlossen via San Bernardino zu Fahren.
Das war ein guter Entscheid, als wir in den San Bernardino-Tunnel fuhren bei flüssigem Verkehr, betrug die Wartezeit beim Gotthard 2 Stunden. Via Walensee kamen wir wohlbehalten zu Hause an.
Am zweit letzten Tag unserer Ferien, haben wir das schöne Valle Maira verlassen und sind wieder ins "Flachland" gefahren, wo uns auch wieder die Hitze empfing. Am Morgen war es noch angenehm kühl im Valle Maira, das Thermometer zeigte 14°, kletterte aber rasch über 20°. Unsere letzter Übernachtungsort ist gleich ausserhalb Alba,quais im Herzen des Piemont - oder was man so aus den Fotos kennt, auf dem Hof "il convivio", den haben wir vor Jahren auf der Suche nach Olivenöl entdeckt.
Wir sind also am Morgen das lange und wilde Valle Maira wieder hinuntergefahren, mit viel Gegenverkehr, wohl flüchten viele Italiener vor der Hitze, zum Glück ist die Strasse meist gut ausgebaut.
Am Rande der Berge gibt es viele Obstplantagen, bevor es in die weiten Ebenen geht, mit wenig Aussicht, weil überall Mais gezüchtet wird.
Nach Fossano sind dann die ersten Haselnussplantagen aufgetaucht, ein untrügliches Zeichen, dass wir uns unserem Lieblingsgebiet im Piemont nähern. Bei Monchiero hat sich dann die Landschaft auch wirklich schlagartig verändert, ein paar Meter aufwärts und schon findet man sich mitten im Weinbaugebiet. Obwohl wir jetzt schon ein paar Mal in der Region waren, überrascht uns die Schönheit jedesmal von Neuem. Allerdings war es heute zu heiss um etwas zu Laufen und Ansehen. So sind wir froh um unsere Klimaanlage über die Hügel gefahren uind haben die Aussichten aus dem WoMo genossen.
Am Abend findet eine Hochzeit auf dem "il convivio" statt, wir haben trotzdem Platz für ein Abendessen und sind gespannt was es Feines gibt!
Parkplatz beim il convivio
Zuhinterst im Valle Maira liegt der Campingplatz Cascate della Stroppia. Das ist einer von zwei Plätzen die auch unter Campeggia senza frontiere bekannt sind, der Begriff ist tatsächlich zutreffend. Es handelt sich um ein weitläufiges, von lichten Wäldchen durchzogenes Wiesengelände. Zuhinterst hat es einen Bereich, der extra für Wohnmobile vorgesehen ist, da gibt es wunderbar lauschige Plätze direkt am vorbei fliessenden Bach.
Selbst eine einfache VE ist vorhanden. Kosten pro Nacht, für 2 Personen mit Wohnmobil = 11 €, wir haben schon deutlich mehr für wesentlich schlechtere Plätze bezahlt!
Das ganze Gelände ist sehr grosszügig angelegt, da findet wohl jeder eine lauschige Nische für sich. Die Umgebung ist schlichtwegs grandios, mit den spektakulären Felskolossen rings herum.
Die Gegend eignet sich hervorragend zum Wandern oder auch einfach um da zu sein und geniessen – wir sind wirklich begeistert.
Campingplatz von oben
Plätze im lichten Wald
Ein kleiner See gehört auch dazu
Ver- und Entsorgung, einfach aber völlig genügend. Dafür kann man das frische Bergwasser trinken.
Infotafeln
Die Umgebung ist sehr eindrücklich
Mittwoch, 2. August
Bei Temperaturen gegen 35° sind wir zu einer kleinen Wanderung rund um Entracque aufgebrochen. Zum Glück war es teilweise schattig und ein leichtes Lüftlein hat auch noch dazu beigetragen, dass die Temperatur etwas erträglicher schien. Wobei wir nach zweieinhalb Stunden Fussmarsch froh waren, wieder beim WoMo anzukommen.
Die Landschaft rund um Entraque gefällt uns sehr gut. Im Winter scheint es einiges an Wintersportmöglichkeiten zu geben, wobei die Biathlon-Anlage im Sommer etwas komisch mitten im Gras ausschaut.
Bei der Hitze sind wir am Nachmittag gerne etwas im Schatten geblieben, nur unterbrochen von einem Schwumm im Freibad, dass erfreulich kühl ist.
Donnerstag, 3. August
Eigentlich wollten wir heute weiterfahren nach Saluzzo, um auf dem dortigen Stellplatz zu Übernachten und die Stadt anzuschauen. Aber schon vor dem Mittag war es, mit wolkenlosem Himmel sehr heiss, das Thermometer zeigt bereits 36° an. Kurz entschlossen haben wir unsere Pläne geändert und sind weiter in die Berge hineingefahren. Genauer sind wir durch das wildschöne Valle Maira gefahren, so weit hoch wie es mit dem Camper möglich ist.
Ich habe nämlich herausgefunden, dass es zuhinterst im Valle Maira einen Campingplatz hat, auf dem man auch mit dem Wohnmobil stehen kann, kaum zu glauben wenn man das enge Tal hochfährt. Tatsächlich öffnet sich das Tal zu einem etwas grösseren Talkessel. Der einfache Campingplatz liegt auf einem Wiesengelände zum Teil mit lichtem Wald durchsetzt, auf dem man sich seinen Platz aussuchen kann. In der Höhe von 1600M ist auch die Temperatur etwas angenehmer, 27° im Schatten kommen uns schon fast kühl vor. Das Panorama ringsherum ist eindrücklich, obwohl der Wasserfall der spektakulär über die Felsen fliessen sollte, versiegt ist. Aber immerhin fliesst im Bach gleich neben unserem Stellplatz noch kühles Bergwasser. Selbst einen kleinen Badesee hätte es, da ist uns dann das Wasser aber doch zu kalt!
Den heutigen Tag haben wir wie geplant gemütlich auf dem Campingplatz Valle Gesso verbracht. Der Campingplatz liegt in der Nähe der Ortschaft Entracque, eingebettet von schon recht ansehnlichen Bergen. Es handelt sich um einen recht einfachen Campingplatz, mit nicht sehr viel Infrastruktur, aber dafür in schöner Lage und einem grossen Schwimmbad. Die Plätze sind zwar etwas klein es gefällt uns trotzdem hier. Das Gebiet ist perfekt zum Wandern, gleich hinter Entracque beginnt der Naturpark "Seealpen". Allerdings ist es uns für grössere Unternehmungen zu heiss - wobei auf dem Campingplatz ein angenehmer Wind weht.
Für einen Spaziergang nach Entracque hat es dennoch gereicht, die Ortschaft stellt sich als schmuckes Städtchen heraus, mit allerhand interessanten Geschäften zum etwas Stöbern und Einkaufen. Unter Anderem fand in unserem Rucksack, der zunehmend schwerer wurde, frische Pasta, Wein und Käse aus der Region Platz. Schlussendlich auch noch ein "Bodi-Beer", einem Bier gebraut mit Bergkartoffeln, eben "Bodi", das durchaus trinkbar ist.
Das ganze Städtchen wirkt sehr gepflegt, der Tourismus hinterlässt wohl seine positiven Spuren. Eine eindrucksvolle Kirche (eine von mehreren) gehört ebenfalls zum Ortsbild
Am Abend haben wir dann bei einem milden Abendklima ein feines 1. Augustmenü genossen.
Morgen wollen wir eine kleine Wandertour unternehmen, bei den vorausgesagten Temperaturen von gegen 34° wird es wohl nicht allzu weit gehen, wobei bisher die Temperaturen gut auszuhalten waren, dank dem Wind der jeweils am Nachmittag aufkommt.
Eigentlich haben wir gemeint, an der schönen Lage des Stellplatzes von Germignaga eine ruhige Nacht zu verbringen. Am Abend hat aber der Bass von einem nahen Rummelplatz gewummert und ein paar Leute haben wohl den frühzeitigen 1. August gefeiert - auf alle Fälle hat es ein paar Mal geknallt und ein "kleines" Feuerwerk war zu sehen. Wobei wir eigentlich schon in Italien waren und da ist der 1. August eh nur ein normaler Tag!?
In der Nacht hat dann der Wind zugenommen, die offene Dachluke hat geklappert und die Wellen auf dem See gerauscht. Aber egal wir haben ja Ferien und konnten gemütlich am Morgen etwas liegen bleiben.
Wir sind zuerst dem Lago Maggiore entlang in Richtung Süden gefahren, eine Strecke die wir schon mal mit dem Velo gefahren sind - damals kam mir die Strasse nicht so eng vor! Den Seitenspiegel mussten wir einklappen, sonst wäre das Kreuzen mit den entgegenkommenden Lastwagen nicht möglich gewesen.
Nachher ging es auf der Autobahn doch viel entspannter weiter südwärts, durch die schöne Piemont-Landschaft, via Asti, Alba und Cuneo fuhren wir in Richtung unserem Ziel dem Valle Gesso. Wie jedes Mal fasziniert uns die Landschaft, zuerst ausgedehnte Maisfelder, dann die riesigen Reisfelder, bevor es hügelig wird und die Felder mit den Haselnusssträuchern den Weg säumen, bevor dann die schönen Hügel auftauchen mit den Dörfern oben drauf.
Mittagsrast gab es irgendwo hinter Alba.
Nach Cuneo wurde die Landschaft dann wieder anders, die Ausläufer der Seealpen prägen da die Aussicht
Auf dem gleichnamigen Campingplatz, wie das Tal Valle Gesso, in der Nähe von Entracque, werden wir die nächsten 2 Tage verbringen, wohl vornehmlich mit nicht viel bis gar nichts tun.