Nach einer ruhigen Nacht sind wir im Verlauf des Morgens zu einer augedehnten Wanderung auf die Fringeliflue gestartet. Der steile Aufstieg wurde mit einer schönen Aussicht auf das Laufental belohnt. Auf der Fringeliflue, obwohl es eigentlich ein Grat ist, ist auch der Röschtigraben, auf der einen Seite (Kanton Solothurn und Baselland wird schweizerdeutsch gesprochen und auf der anderen Seite (Kanton Jura) französisch. Nach dem Abstieg bei mittlerweilen recht heissem Wetter haben wir beim Wohnmobil die Füsse hochgelagert und den schönen Rest-Nachmittag genossen. Weil der Platz an dem wir sind so schön ist, haben wir beschlossen eine weitere Nacht anzuhängen und erst morgen weiter zu fahren.
Kleine Fluchten - WoMo-Blog
Wir haben „unsere Zelte“ abgebrochen und sind weiter gefahren in Richtung Engadin. Der Tag verlief weitestgehend unspektakulär, abgesehen davon, dass ziemlich viel Verkehr unterwegs war. Das Lötschental hinab war noch ganz angenehm, am gleichen Stand wir beim Hinauffahren haben wir angehalten und feine Walliser Aprikosen erstanden. Das Wallis hinauf war dann ziemlich Verkehr, auch über den Furkapass war einiges los, aber wir kamen ohne Probleme über den Pass. Auf dem Oberalppass haben wir Mittagspause gemacht und sind dann via Reichenau-Tamis - Tiefencastel in Richtung Julierpass gefahren. In Rona übernachten wir auf einem Stellplatz und nehmen Morgen den Julierpass in Angriff um am Nachmittag auf dem Camping Morteratsch bei Pontresina einzuchecken.
Gut sind wir schon wieder etwas in der Höhe, in der Region Ilanz war es uns schon zu warm, ca. 28° sind wir uns nicht gewohnt.
Für dieses Wochenende haben wir uns einen etwas speziellen Stellplatz in Flüelen ausgesucht. Der Kanton Uri hat diesen Frühling, wohl aufgrund der Überflutung mit Wohnmobilen und Campingbussen eine Initiative „Temp Camp“ gestartet, in deren Rahmen diverseste temporäre Stellplätze geschaffen wurden. Im Kanton Uri ist eben Wildcamping offiziell erlaubt, deshalb wurden auch die Parkplätze in diesem Corona-Frühling überflutet. Statt mit Verboten reagiert der Kanton mit einer positiven Aktion - wirklich vorbildlich. In dem Rahmen entstand auch der temporäre Stellplatz für 2 Wohnmobile bei der Familie Ziegler. Mitten in der Industriezone von Flüelen ist eine kleine grüne Oase. Auf die Anfrage ob es noch Platz habe, bekam ich eine freundliche Antwort, ja es sei noch frei, sie selber seien noch in den Ferien und kämen erst am Freitagabend heim. Wir sollen uns aber einfach auf dem Rasen hinstellen. Nach Flüelen fahren wir, weil wir auf etwas auf dem Vierwaldstättersee paddeln wollten. So sind wir also am Freitagnachmittag nach Flüelen gefahren und haben uns im Garten platziert, gleich neben den Hasenställen und einem kleinen Teich mit Schildkröten, richtig idyllisch.
Am Samstagmorgen sind wir dann wie geplant paddeln gegangen, das Reuss-Delta ist sehr schön mit den diversen kleinen aufgeschütteten Inseln, ein Teil Naturschutz und ein Teil öffentlich zugänglich zum Baden.
Das Wasser war zwar ziemlich kalt aber dafür erfrischend bei doch recht warmen Temperaturen. Am Sonntag sind wir dann noch am Land durch das Delta gelaufen, wirklich ein sehr schönes Gebiet und viele schöne Badeplätze und Feuerstellen.
Unser Campingplatz im Garten war tiptop, einzig sind wir uns nicht gewohnt, dass Kirchenglocken in der Nacht läuten und etwas Verkehr hat man auch gehört, entsprechend haben wir auch schon besser geschlafen und kamen etwas müde von einem schönen Wochenende nach Hause.
Wir hatten schon im Sommer beschlossen, das wir über Neujahr wieder im Womo sein wollten. Andere Jahre waren wir im Süden unterwegs, das schlossen wir dieses Jahr wegen der unbekannten Corona-Situation aus und buchten schon im Sommer einen Platz auf dem Camping Eienwäldli in Engelberg. Wir wollten sowieso mal eine Woche Wintercamping machen, bisher waren es ja jeweils nur Wochenende gewesen.
Gespannt sahen wir die Entwicklung wegen Corona, ob die Campingplätze wohl offen bleiben dürfen, da ja gegen Weihnachten hin immer mehr Geschäfte und Einrichtungen geschlossen werden mussten, zum Glück durften aber die Campingplätze offen bleiben.
Am 26. Dezember packten wir also die Winterausrüstung inkl. Langlaufskis ein und fuhren nach Engelberg. Bei uns im Unterland war alles grün, in Richtung Engelberg hoch, waren wir dann plötzlich mitten im Winter. Was an Weihnachten bei uns als Regen herunterkam war hier Schnee, eine richtig schöne Winterlandschaft. Auch die Temperaturen waren winterlich, schon am Nachmittag zeigte das Thermometer -3° Grad.
Auf unserem Platz angekommen, versuchten wir das neu erstandene Vorzelt aufzustellen, der Boden war aber so tief durchgefroren wie Beton, keine Chance einen Hering da einzuschlagen. Mit freundlicher Hilfe vom Campingplatzbetreiber gelang es mit einer Bohrmaschine Löcher zu bohren, in der wir über Nacht Heringe einfrieren liessen, in der Hoffnung am nächsten Tag das Vorzelt aufstellen zu können.
Gegen Abend wurde es dann immer kälter, um 10 Uhr zeigte das Thermometer -12° an. Für die Nacht stellten wir die Dieselheizung ab und liessen nur den kleinen Elektroheizer laufen. Am frühen Morgen war es dann recht kühl im Womo, noch 5°, das hatten wir aber auch schon gehabt, zum Schlafen geht das gut. Das Problem war aber, das die Wasserzufuhr zur Toilette die ziemlich nahe an der Aussenwand ist eingefroren war, es kam kein Wasser beim Spülen, kein Wunder fiel das Thermometer wohl auf etwa -15°. Wir haben sofort die Dieselheizung in Betrieb genommen und aufgeheizt. Irgendwann funktionierte die Spülung wieder und zum Glück ohne Folgeschäden. Die nächste Nacht wenn es wieder so kalt wird, werden wir die Dieselheizung laufen lassen!
Wir haben es heute sehr gemütlich genommen und sind zu Fuss nach Engelberg gelaufen und haben ab den ziemlich vielen Leuten gestaunt die unterwegs waren. Am Morgen war es noch recht schön, im Verlauf des Tages wurde der Himmel dann bedeckt und grau, dafür aber auch wieder etwas wärmer. Das Vorzelt haben wir noch nicht aufgestellt, es gibt ein Föhnwarnung mit Windböen von gegen 100 kmh, eigentlich sollte der Föhn schon am Nachmittag beginnen, am Abend war es aber immer noch windstill.
Am späten Abend spürte man dann mal ein laues Lüftchen und die Temperaturen stiegen kurzfristig über Null Grad. Der Föhnsturm blieb dann aber, zumindest in Engelberg, auch über Nacht aus. Im nahen Reusstal und am Vierwaldstättersee blies es aber kräftig.
Am Montagmorgen stellten wir das Zelt dann definitiv auf. Im Verlauf des Nachmittags gab es noch etwas Neuschnee, so dass unser Womo und Zelt jetzt richtig winterlich aussehen.
Ebenfalls am Montag sind wir das erste Mal auf die Loipen gegangen. Die Strecken sind sehr schön angelegt und auch für weniger Geübte hat es schöne Strecken dabei.
Der Dienstag zeigte sich recht freundlich, zum Teil mit blauem Himmel. Mit den verschneiten Bäumen eine richtig schöne Winterlandschaft.
Die ganze Woche über blieb es immer in den Minusgraden, nicht mehr ganz so kalt wie zu Beginn aber doch richtiger Winter. Wir verbrachten die Zeit mit Langlaufen, ausgedehnten Spaziergängen und viel Lesen.
Am Silvesterabend gab es das schon traditionelle Käsefondue, gegen 22:30 Uhr gingen wir Schlafen und wurden leider um Mitternacht von lauten Böllerschüssen geweckt. Weitere Aufregungen gab es keine mehr, ausser dass am Abend die WC-Kassette verklemmt war und der Schliessmechanismus nicht mehr funktionierte, Zum Glück haben wir immer eine Ersatz-Kassette dabei.
Am Samstag ging es wieder nach Hause, den Schieber beim Grauwasser-Ablauf haben wir mit der Elektroheizung aufgetaut und "von oben" mit einer Giesskanne voll heissem Wasser nachgeholfen. Auch die WC-Kassette ist wieder einsatzbereit. Es war eine sehr schöne Woche, aber irgendwie sind wir schon mehr für etwas wärmeres Wetter zu begeistern.
Wie oft im Herbst sitzen wir im Unterland im Nebel bei kühlen Temperaturen und oben in den Bergen ist es schön und deutlich wäremer. Inversionslage nennt man das, mit grossen Unterschieden bei den Temperaturen, so kann es sein, dass man unten auf 500 MüM bei knapp 10° in der grauen feuchten Suppe hockt und auf über 1000 MüM blauer Himmel mit Temperaturen bis gegen 20° sind.
Dieses Wochenende sah wieder genau danach aus, gemäss Wetterbericht musste man nicht mal gross in die Höhe sondern die Region Chur sollte bereits reichen.
Wir sind also am Freitag Abend nach Chur gefahren, auf dem dortigen Campingplatz haben wir uns einen Platz reserviert.
Der Samstag begann am Morgen mit knutschblauem Himmel ohne ein Wölklein, so sollte es den ganzen Tag bleiben.
Am Morgen sind wir die hübesche kleine Altstadt von Chur anschauen gegangen, inkl. der Kathedrale. Die Kathedrale sieht zwar nicht so imposant aus wie die grossen bekannten Kirchen, ist aber innen drin sehr schön.
Die Altstadt von Chur hat etwas südliches Flair, mit ein paar interessanten Winkeln und Plätzen.
Den Nachmittag verbrachten wir beim Womo mit Geniessen der Sonne. Es wurde ca. 19° Grad warm (am Schatten) an der Sonne wurde es richtig heiss. Wir konnten richtig Sonne tanken, wenn der Tag länger gewesen wäre, hätte es wohl einen Sonnenbrand gegeben, auf alle Fälle war der Sonnenhut recht nützlich und auch die Markise war gut für etwas Schatten.
Die Sonne geniessen taten wohl auch die Gemsen, die wir im Hang oberhalb des Campinplatzes beobachten konnten.
Am Sonntag war der Himmel dann etwas von dünnen Wolken „verunreinigt“ es wurde nicht mehr ganz so warm, draussen frühstücken ging trotzdem noch. Gegen Mittag sind wir dann nach Maienfeld gefahren, haben oberhalb von Maienfeld parkiert und sind noch etwas zu Fuss unterwegs gewesen. Das schöne Wetter wurde rege von vielen Leuten genutzt, die diversen Parkplätze waren alle ziemlich voll und überall genossen die Leute das immer noch recht schöne Wetter.
Am späteren Nachmittag sind wir wieder nach Hause gefahren, aufgetankt mit einem Sonnenvorrat.
Wir haben 3 Wochen schöne Ferien verbracht, wie immer war die Zeit sehr schnell vorbei. Das Corona-Thema hat man überall gespürt, hat uns aber kaum eingeschränkt, ausser das wir das wir etwas weniger in Läden waren und bei Museen nur Aussenbereiche anschauten, wir waren ja aber vor allem wegen der Landschaft in der Region. Das Wetter hätte ein paar Grad wärmer sein dürfen, die kurzärmligen Sachen haben wir vergebens mitgenommen. Die Seenplatte und die Ostseeküste wird uns wieder einmal sehen, es hat uns gut gefallen und es gibt noch Einiges zu sehen. Sehr begeistert waren wir von der Darss, da wollen wir einmal deutlich mehr Zeit verbringen.
Ausser ein paar Problemen mit der Elektronik gab es keine Aufregungen. Der Display der Rückfahrkamera hat den Geist aufgegeben, mit der SAT-Anlage gab es im Norden von Deutschland keinen Empfang vom Schweizer Fernsehen, der Fotoapparat zickt mit langen Abschaltzeiten und die Steuerung des e-Bike Antriebs hat Wasser abbekommen und war nicht mehr zu gebrauchen. Fast vergessen, die Glühbirne für das Abblendlicht rechts musste ich zweimal wechseln. Aber sonst hat unser Wohnmobil die vielen Rumpelstrassen alle brav mitgemacht.
So langsam neigen sich die Ferien leider dem Ende zu, deshalb sind wir weiter in Richtung Süden gefahren. Heute gab es zwischendurch mal wieder etwas Sonne, bei kühlen 9°. Einen Zwischenhalt haben wir in Meinigen gemacht und sind etwas in der Altstadt herumgelaufen.
In Erinnerung wird uns Meinigen aber vor allem wegen dem Stau beim herausfahren ab dem Stellplatz bleiben, aber irgendwann war auch das Hindernis geschafft. Unterwegs haben wir noch das Eine oder andere gesehen, was man sich ein anderes Mal anschauen könnte, heute wollten wir aber bis nach Kitzingen fahren. Vor allem aber auch Landschaften mit schöner Herbstfärbung, noch vor wenigen Tagen war das uns nicht aufgefallen.
In Kitzingen sind wir auf dem Stellplatz, der in schöner Lage am Main ist und schon recht gut gefüllt war bei unserer Ankunft. Für einen Bummel durch die nahe Altstadt hat es auch noch gereicht, den Abend haben wir gemütlich im Womo verbracht.
Praktisch die ganze Nacht durch hat es leicht geregnet. Am Morgen sind wir recht früh weiter gefahren, weiter in Richtung Süden, als Zwischenziel haben wir uns Quedlinburg vorgenommen. Da angekommen ging es auf die Suche nach einem Parkplatz. Beim ersten von 2 Möglichkeiten war alles voll, beim 2 Parkplatz war noch genau ein Platz für ein Wohnmobil frei. Wir haben einen ausführlichen Stadtbummel unternommen und waren von der Stadt absolut begeistert. Eine Gasse schöner als die andere, mit wunderschönen Fachwerkhäusern und einem eindrucksvollen zentralem Platz. Es hatte recht viele Leute unterwegs, für uns teilweise schon fast zu viel, deshalb haben wir auf den Besuch der eindrucksvollen Burg verzichtet, das heben wir uns für ein anderes Mal auf.
Nach Quedlinburg durchquerten wir den Harz, wolkenverhangen und regnerisch präsentierte sich das Gebiet. Über längere Zeit kreuzte sich die Selketalbahn mit der Strasse und wir konnten die Dampflokomotive bewundern.
Gegen Abend kamen wir nach Mülhausen - in Thüringen, nicht im Elsass! Es reichte gerade noch für einen kleinen Spaziergang durch die durchaus hübsche Stadt vor dem Eindunkeln.
Die zweite Nacht auf dem Campingplatz war auch nicht sehr ruhig. Zwar fielen keine Eicheln mehr aufs Dach, dafür aber rauschte der Wind in den Bäumen und Blätter raschelten auf dem Dach. Zwischendurch prasselte der Regen ans Wohnmobil. Am Morgen blies der Wind dann heftig, zum Glück sind gegen das Meer hin noch die Dünen als Windstopper da. Bei einem kurzen Augenschein des schönen Strandes stellten wir fest, dass dieser aufgrund des Sturmes unter Wasser war und etwas weiter draussen grosse Wellen heranrollten. Zudem blies der Wind sehr stark, eine eindrückliche Naturgewalt.
Wir packten unsere Sachen zusammen, weil wir uns langsam wieder auf den Weg in Richtung Heimat machen. Unterwegs besuchten wir Güstrow, da hat es ein grosses Schloss und einen Dom. Das Schloss und der Park waren leider geschlossen, weil umgebaut wird. Die Stadt ist aber auch sonst durchaus einen Besuch wert.
Einen weiteren Kurzbesuch machten wir in Perleberg, ebenfalls ein hübscher Ort mit einigen sehr schönen Gebäuden.
Die Nacht verbringen wir am Hafen von Wittenberge, da gibt es einen grossen Stellplatz.
Das Wetter hat sich heute den ganzen Tag stürmisch gezeigt, bei frischen 10°, am späteren Nachmittag kam dann noch Regen dazu.
Die Nacht war sehr ruhig, abgesehen von eingen lauten Knaller, wenn eine Eichel auf das Dach des Womo fiel. Über das Womo ragte ein Ast einer Eiche, was wir gestern nicht realisiert hatten. Am Nachmittag haben wir dann das Womo etwas umparkiert.
Heute haben wir uns wie geplant auf eine Wanderung aufgemacht. Am nördlichen Ende der Darss, dem Darsser Ort gibt es ein grosses Naturschutzgebiet, in dem es einen Rundwanderweg hat, den wir unter die Füsse nehmen wollten. Das Wetter passte am Morgen sehr gut, Sonne, blauer Himmel und weisse Wolken gaben eine schöne Stimmung. Das erste Stück führte uns dem wunderbaren Strand vor dem Campingplatz entlang, danach ging es über sandige Wege und Stege durch das Naturschutzgebiet.
Wald, Dünengebiete, Wasser- und Schilfflächen wechselten sich ab, es war sehr abwechslungsreich zum Laufen und das bei angenehmen Temperaturen.
In einem Schilfgebiet entdeckten wir plötzlich ein Geweih eines Hirsches. Mit dem Feldstecher war noch ein weiterer auszumachen und ein Hirschkuh.
Weiter auf der Wanderung an einem Flachwasser waren Reiher und ein paar Kraniche zu sehen, Kraniche sind auch immer wieder mit Gekrächze in Formationen vorbeigeflogen.
Auf der anderen Seite der Halbinsel kamen wir wieder ans Ufer der Ostsee, hier waren recht viele Leute unterwegs, man kann ganz in die Nähe mit dem Velo fahren. Noch mehr als Leute waren aber Kormorane zu sehen, die in grossen Schwärmen angeflogen kamen und sich versammelten. Möwen waren auch sehr viele zu sehen, die Eine präsentierte sich ganz stolz in unserer Nähe.
Nachdem der Weg wieder von der Küste in den Wald führte und wir das Gewimmel von Leuten hinter uns liessen, entdeckten wir im Gebüsch zwei junge Wildschweine.
Nach gut 3 Stunden marschieren kamen wir mit tollen Eindrücken wieder müde beim Wohnmobil an, das Laufen auf den Sandwegen war recht anstrengend.
Wir sind dann noch an den „Hausstrand“ gegangen, es zogen aber vermehrt Wolken auf und auch der Wind frischte auf. Für die Nacht und vor allem Morgen ist Regen und stürmisches Wetter angesagt, am Abend blies der Wind schon ganz kräftig durch die Bäume, gut steht das Womo nicht mehr unter der Eiche!
Heute hiess es Abschied nehmen von Rügen, die Fahrt geht weiter. Beim Aufwachen schien die Sonne, nach der Abfahrt ein paar Kilometer weiter tauchten wir dann in den Nebel ein. Bis nach Stralsund hatte es immer wieder Nebelbänke, mal dicker mal dünner, es gab richtig schöne Nebellandschaften.
Kurz vor Stralsund deckten wir uns noch mit Nudeln ein, die Manufaktur der Nudeln die wir auf dem Rügen Markt gekauft haben lag da direkt am Weg.
Nach Stralsund sind wir über kleine Landstrassen weitergefahren, unterwegs sahen wir grosse Schwärme von Kranichen, die machen in der Region einen Zwischenhalt auf dem Weg in Richtung Süden, es müssen tausende von Kranichen gewesen sein, ein tolles Naturerlebnis.
In Barth machten wir einen Zwischenhalt und schauten uns mit einem kleinen Spaziergang den schönen Ort an.
Das Ziel des heutigen Tages ist der Campingplatz Regebogen auf der Darss, direkt an der fantastischen Ostseeküste mitten im Naturschutzgebiet. Da bleiben wir zwei Tage, morgen ist eine Wanderung im Naturschutzgebiet geplant.
Unser nächstes Ziel ist das Kap Arkona, der nördlichste Punkt auf Rügen. In einer knappen halben Stunfe waren wir von Lohme am Kap Arkona oder besser gesagt auf dem Parkplatz in der Nähe. Die Zufahrt direkt zum Kap oder nach Putgarden ist nur für Zubringer gestattet, weil es doch ein rechter Touristenrummel auch in dieser Jahreszeit ist. Wir haben uns darum zu Fuss auf den Weg gemacht, das Touristenbähnli war nichts für uns. Beim hübschen kleinen Fischerort Vitt sind wir auf den Strand gelangt und dem entlang gewandert um das Kap herum. Es war recht interessant da zu Laufen, schöne Steine, Muschel-Friedhöfe und die Kalksteinklippen über uns.
Zum Teil läuft man direkt unter den fast senkrecht aufragenden Klippen, die grösstenteils aus losem Material bestehen, an diesen Stellen sind wir schnell vorbei, weil es doch ziemlich gefährlich aussah.
Die angepeilte Treppe die auf der Karte zu sehen war, gibt es nicht mehr oder nur noch Reste davon, aber irgendwie sind wir den Abhang wieder hoch gekommen. Erst oben anhand einer Tafel haben wir verstanden warum das so ist, bei einem Hangrutsch kam hier vor 9 Jahren ein Mädchen ums Leben. Direkt bei den Leuchttürmen waren uns dann zu viele Leute, aber sobald wir etwas weiter gelaufen sind, waren wir wieder fast alleine.
Das Wetter hielt sich den ganzen Tag recht gut, meistens ziemlicher blauer Himmel, nur einmal ein Regenschauer, aber recht kühl bei ca. 10°
Für heute stand eine Wanderung entlang der Steilküste auf dem Programm. Am Morgen regnete es noch leicht und es ging ein zügiger Wind der den ganzen Tag anhielt. Deshalb nahmen wir es gemütlich bis wir los gegangen sind, wir hatten sonst sowieso nichts vor. Die Wanderung verlief alles der steil abfallenden Küste entlang in einem schönen Buchenwald.
Für den Rückweg stiegen wir zum Strand ab und konnten etwas von den Kreidefelsen sehen und die verschiedenen Steine bewundern. Es liegen ganz verschiedene Gesteinsarten am Strand in allen Grössen, bis hin zu einigen gossen Findlingen. Für Geologen sicher eine interessante Mischung, für uns schön zum Ansehen und anstrengend zum Laufen.
Mit dem Fussmarsch haben wir uns dafür ein feines Nachtessen verdient.
In der Nacht hat es sich ausgewindet und -geregnet, der Morgen begrüsste uns mit Sonnenschein. Das Wetter war den ganzen Tag über recht sonnig und mild mit ca. 15°. Unser nächstes Ziel war der Jasmund Nationalpark mit den berühmten Kreidefelsen. Weil die Verbindungsstrasse immer noch gesperrt war, mussten wir den Weg zurück nach Putbus nehmen, dieses Mal standen wir im Stau, war aber nicht so schlimm wie am Mittwoch. Unterwegs machten wir noch einen Zwischenstopp bei Prora. Das sind die kilometerlangen Blöcke die von den Nationalsozialisten kurz vor dem Krieg nicht ganz fertig gebaut wurden und für rund 20‘000 Menschen die Urlaubsdestination hätten werden sollen. In DDR Zeiten wurden die Anlagen als Kaserne genutzt, ein Teil ist heute mehr oder weniger Ruine und vieles wurde restauriert und hübsch hergerichtet oder wird noch Instand gestellt.
Beim Jasmund Nationalpark gibt es auch einen Stellplatz, auf dem haben wir unser Womo abgestellt und sind mit dem Velo an die Küste gefahren. Beim Nationalpark Zentrum Königsstuhl war ein riesiger Rummel, ebenso auf den Wegen der Küste entlang, man musste anstehen um einen Blick auf die Felsen ab der Aussichtsplattformen erhaschen zu können.
Für uns definitiv zu viele Leute, so sind wir bald wieder mit dem Velo zurück zum Wohnmobil. Ursprünglich wollten wir auf dem Platz übernachten, aber vermutlich hat es am Wochenende noch mehr Leute, so sind wir lieber einige Kilometer weitergefahren ins beschauliche Lohme. Auch da hat es einen Stellplatz und viel weniger Leute. Morgen wollen wir von hier aus einen Versuch starten die Kreidefelsen etwas anzuschauen.
Für heute Donnerstagnachmittag ist Regen vorhergesagt. Am Morgen wollten wir noch an den Rügen-Markt, der wurde uns empfohlen, als Markt mit verschiedenen Erzeugnissen von Rügen. Wir sind darum recht früh für unsere Verhältnisse mit dem Velo unterwegs gewesen, bei grauem Himmel und frischen 12° Grad und etwas Wind. Auf einem sehr schön angelegten Radweg sind wir an den Hafen von Thiessow gefahren, da findet der Markt statt.
Tatsächlich wurden wir positiv überrascht, der Markt ist recht gross und es werden viele einheimische Produkte und Selbstgemachtes angeboten. Entsprechend wurden einige Marktfahrer glücklich, das Portmonee leichter und unser Rucksack schwerer. Nach dem Marktbesuch sind wir weiter nach Göhren gefahren, wo wir die Einfahrt des rasenden Rolands beobachten konnten und uns am Strand mit einer Suppe gestärkt haben.
Die Weiterfahrt führte uns über sehr schöne Radwege zurück zum Wohnmobil, inzwischen hatte der Wind merklich aufgefrischt und im Gegenwind war es recht anstrengend.
Wie angekündigt begann es dann am Nachmittag zu regnen, begleitet von kräftigen Windböen, so machten wir es uns im Wohnmobil gemütlich, mit Spielen, Lesen und Fernsehen.
Mittwoch, 7. Oktober 2020
20:22
Der Stellplatz an der Marina am Hafen von Lauterbach ist wirklich sehr schön, auch die Sanitäranlagen sind sehr sauber, zudem haben wir noch selten eine Dusche angetroffen bei der so richtig viel Wasser fliesst. Trotzdem sind wir weiter gefahren auf die Halbinsel Mönchsgut, dem östlichsten Zipfel von Rügen. Weil eine wichtige Verbindungsstrasse gesperrt ist, fliesst der gesamte Verkehr über eine ziemlich schmale Nebenstrasse, mit dem Resultat von kilometerlangem Kolonnenverkehr, zum Glück in unserer Gegenrichtung.
Auf der Halbinsel Mönchsgut haben wir uns auf einem Campingplatz in Gager für 2 Tage einquartiert.
Am Nachmittag machten wir noch einen Ausflug in die Zickerberge, der höchste “Berg“ ist immerhin 66 Meter über Meer. Der ganze Bereich der zikerschen Berge ist ein Naturschutzgebiet und wie wir am Schluss auf einer Tafel lasen, darf man auch nicht mit dem Velo da herumfahren, was wohl die nicht gar so freundlichen Blicke der anderen Touristen erklärte. Uns hat es aber trotzdem gefallen und mit dem Velo sind wir auch etwas herumgekommen.
In Gross Zicker (einem kleinen Ort mit ein paar Häuser) haben wir uns die hübsche kleine Kirche angeschaut.
Für einen Spaziergang am Hafen von Gager reichte es auch noch, gerade zu einem Zeitpunkt als die Sonne etwas hervorkam, ansonsten war es meistens bewölkt, aber trocken bei ca. 13°.
Am Abend gab es fangfrischen Dorsch, direkt vom Fischer, der im Hafen alle 2 Tage direkt seinen Fang verkauft, den Tipp bekamen wir von unserem Nachbarn auf dem Campingplatz, einem Einheimischen.
Wir nahmen am Morgen Abschied von Usedom und haben uns auf den Weg nach Rügen gemacht. Unterwegs besuchten wir Wolgast, herausragend vor allem die riesige Kirche mit dem Turm. Vom Turm hat man eine sehr schöne Sicht über die Umgebung, speziell ist vor allem der Aufstieg auf den Turm, ziemlich eng (noch enger als gestern auf dem U-Boot).
Als nächstes Ziel hatten wir uns Stralsund vorgenommen. Dass es mit Parkplätzen schwierig sein würde, war von vorherein klar, aber nachdem wir die Stadt einmal umkreist und nichts gefunden hatten, versuchten wir es auf dem Stellplatz. Da hiess es alles voll, leider kein Platz. Frustriert fuhren wir weiter und Stralsund war eigentlich schon gestrichen, als wir an einem grossen praktisch leeren Platz vorbeifuhren. Wir haben uns da hingestellt und wollten Parktickets lösen, allerdings war der eine Ticketautomat defekt und der andere abgebaut, also ein Gratis-Parkplatz.
So konnten wir doch noch unsere Stadtbesichtigung durchführen, es hat sich gelohnt, trotz leichtem Nieselregen hat uns Stralsund sehr gefallen.
In einem Caravan und Campingzubehör Geschäft fanden wir noch einen neuen Regenschutz für den Veloständer, der alte erst gerade neu gekaufte von Fiamma hat sich als untauglich erwiesen, der Reissverschluss war bereits defekt. Das neue Modell von Hindermann scheint deutlich robuster zu sein und auch funktional durchdachter.
Danach ging es über die imposante Brücke nach Rügen.
Als Übernachtungsplatz haben wir die Marina von Lauterbach bei Putbus gewählt.
Nach zwei Tagen durfte sich unser Wohnmobil auch wieder bewegen. Vom schönen Campingplatz fuhren wir gar nicht allzu weit bis nach Peenemünde auf den Stellplatz. In Peenemünde waren im 2. Weltkrieg und nachher bis zu Wiedervereinigung allerhand militärische Anlagen der Wehrmacht, dann der roten Armee und nachher von der Volksarmee. Jetzt ist vieles verfallen und kann teilweise angeschaut werden. Das technische Museum haben wir ausgelassen, aber das russische U-Boot U-461 haben wir besichtigt. Dieses U-Boot wurde 1961 gebaut und war bis 1991 im Einsatz. Jetzt wissen wir, dass wir nicht für ein U-Boot geeignet wären, erstens zu ungelenk und zweitens haben nur schon die 15 Minuten quer durch das Boot gereicht mit der bedrückenden Enge - kaum vorstellbar wie man sich fühlen muss, wochenlang in dieser Enge zu leben und dann noch ein paar hundert Meter unter Wasser.
Das Nachtessen mussten wir uns "erkämpfen", beim Eindunkeln überfielen uns die Schnaken!
Noch ein paar nachgelieferte Bilder vom Samstag, nachdem wir jetzt wieder in der „Zivilisation“ sind und guten Empfang haben.
Am Samstag haben wir wieder ein paar interessante Strassen entdeckt.
Vom kleinen Abstecher nach Polen habe ich schon berichtet, hier noch der Bildbeweis dazu, sowie ein paar Bilder aus Ahlbeck von der Seebrücke und den Villen.
Und vom Abend noch die Bilder von „Lichtzauber im Wald“
Und zum Schluss noch eine spezielle Lichtschau.
Am Sonntag haben wir uns auf eine Radtour gemacht, der Küste entlang Richtung Nordwesten auf einem schönen Radweg, mit recht anständigen Steigungen, bis 16%. Leider ist an meinem e-Bike die Steuerung defekt, somit gibt es keinen Antrieb sondern nur Muskelkraft. Auf der Rückfahrt, sind wir ein grösseres Stück auf einem Damm gefahren, das war eine ziemliche Schüttelei aber dafür mit schöner Aussicht. Die Temperaturen waren mit gegen 18° recht angenehm.
In der Nacht begann es zu regnen und der Morgen war trüb und nass. Da passte es ganz gut, dass wir gestern Abend beschlossen hatten an sie Küste zu fahren, genauer nach Usedom. Usedom soll die Sonnenstube Deutschlands sein.
Zuerst machten wir am Morgen noch einen kurzen Abstecher nach Waren, eine hübsche Stadt, direkt am Müritzersee.
Auf der Weiterfahrt besuchten wir Schloss Basedow. Ein grosses Landgut mit einem rechtinteressanten Schlossgebäude, leider in keinem guten Zustand, aber es sind Renovationsarbeiten im Gange.
Der Besuch der Stadt Malchin war dann ziemlich kurz, viel mehr als nicht sehr attraktive Mietskasernen gab es nicht zu sehen, ev. hat sich der triste Eindruck auch noch durch das wirklich graue und trübe Wetter verstärkt. Noch kürzer war der Besuch von Demmin, wir fanden keinen Parkplatz und lange suchen wollten wir auch nicht.
Je näher wir in Richtung Usedom kamen wurde es heller und tatsächlich kurz bevor wir auf die Insel fuhren kam die Sonne hervor. Als Übernachtungsplatz sind wir nach Karnin gefahren, einem kleinen Ort mit einem kleinen Hafen und einem Stellplatz für 4 Wohnmobile.
Es verspricht eine ruhige Übernachtung zu geben, weil wirklich nichts los ist. Als einzige Attraktion steht mitten im gut 300 Meter breiten Strom der das Stettiner Haff mit der Peene verbindet der Rest einer Hubbrücke. Die Brücke, der Hubteil steht noch, war eine Eisenbahnbrücke, die festen Teile beidseitig der Hubkonstruktion wurden 1945 kurz vor Kriegsende gesprengt.
Am Imbisstand beim Hafen gab es dann auch noch dir richtige Zwischenverpflegung, ein Fischbrötchen mit Matjesfilet.
Eine Seite für unsere Freunde. Wenn sich sonst jemand hierher verirrt hat, darf er sich natürlich auch an den Inhalten erfreuen.
Zu finden sind auf der Webseite Reiseberichte unserer Wohnmobiltouren.
Blog
Blog über unsere Wohnmobilaktivitäten, gedacht für Freunde und andere Interessierte.
Warum heisst der Blog kleine Fluchten? Ja klar weil es für uns nebst grösseren Reisen auch immer Wochenendausfüge in eine andere Lebensart, eben kleine Fluchten sind. Es gibt aber noch einen weiteren Grund, warum der Titel für uns so passt. Unsere Freundschaft begann einmal vor langer Zeit im Kino, der Film hiess: Kleine Fluchten...... wen es interessiert, der Film: Link auf Wikipedia
PS: Wenn im Blog Produkte genannt werden, ist das nicht weil ich Werbung dafür mache und damit etwas verdiene, sondern rein aus eigener Erfahrung und Überzeugung.